Foto (c) Marlena WaldthausenIn Laura Cwiertnias literarischem Debüt geht es um Karla und ihre Familie, die in einer Hochhaussiedlung in Bremen-Nord lebt. Hier wissen alle, wie es sich anfühlt, nicht dazuzugehören, am Rand der Gesellschaft zu stehen. Aber während die anderen wenigstens die Herkunftsorte ihrer Familien kennen (Türkei, Russland, Albanien), weiß Karla nur, daß ihre Großmutter in den 60ern als Gastarbeiterin aus Istanbul nach Deutschland kam und ihre Familie armenische Wurzeln hat. Als die Großmutter stirbt, taucht in ihrem Nachlaß der Name einer fremden Frau auf, Lilit Kuyumcyan, Yerevan, Armenien. Und Karla bedrängt ihren Vater mit ihr nach Armenien zu reisen, um die Frau zu finden und eine Heimat, die beide noch nie betreten haben.Auf der Straße heißen wir anders (Klett-Cotta) ist ein fein komponierter Roman über die verzweigten Pfade einer armenischen Familie und das Leben mit komplexen Identitäten.