Am Samstag, den 21. Mai gestaltet der Lübecker Bach-Chor um 21.00 Uhr sein nächstes Konzert unter der Leitung von Eckhard Bürger. Gemeinsam mit Semjon Kalinowski (Viola) und Konrad Kata (Orgel) erklingt ein vielfältiges Programm unter dem Titel ?Kirche trifft Synogoge?. Das Programm schafft musikalisch und textlich eine Verbindung zwischen Musik aus der Synagoge und der christlichen Tradition und eröffnet damit eine spirituelle Botschaft von außergewöhnlicher Art. Es vereint in einem einzigartigen Konzept die beliebten Werke wie Kol Nidrei von Max Bruch, Prayer von Ernest Bloch und ?Synagogen Melodien? von Louis Lewandowski mit den wertvollen, in Vergessenheit geratenen Werken von Joseph Sulzer und Joachim Stutschewsky, die in jüngsten Forschungen wieder entdeckt wurden. Die seltene, aber reizvolle Konstellation Viola und Orgel verspricht ein außergewöhnliches Klangerlebnis.Der Lübecker Bach-Chor bezieht Werke von Louis Lewandowski (Psalm 103), Felix Mendelssohn-Bartholdy (?Hör mein Bitten?) und Johann Sebastian Bach (Motette ?Komm, Jesu, komm?) in seine Programmgestaltung ein. Die Sopran-Partie wird Iryna Kibarteite singen.Louis Lewandowski war Dirigent an der Neuen Synagoge in Berlin in der Oranienburger Straße ab 1866. Der Umstand, dass diese Synagoge eine Orgel besaß, gab ihm die Gelegenheit zu einer vollkommenen Neuerung in der jüdischen Sakralmusik: Er entwickelte eine neue Liturgie mit Orgelbegleitung für den jüdischen Gottesdienst und verband so die jüdische Tradition mit abendländischer Moderne. Felix Mendelssohn-Bartholdy entstammte ebenfalls einer jüdischen Familie, war aber Zeit seines kurzen Lebens vollständig befruchtend in der klassisch-romantischen Musik- und Geistestradition zu Hause. Die Motette von Johann Sebastian Bach wiederum sucht in der doppelchörigen Ausdeutung des Textes eine intime Nähe zu Christus, wie sie in pietistischer Neuausrichtung im 18. Jahrhundert in Deutschland in vielen Texten ausgedrückt ist.Wir danken der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit für den Impuls zu diesem Konzert im Rahmen des Gedenkens an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland freuen uns über die finanzielle Unterstützung.