»Ich schreib nicht mit der Hand allein: Der Fuß will stets mit Schreiber sein«,dichtete der Philosoph und leidenschaftliche Wanderer Friedrich Nietzsche. Tatsächlich besteht zwischen diesen beiden äu-ßerlich ungleichen Tätigkeiten ? Gehen und Schreiben ? eine in-nige Verbindung: Spazieren dient nicht nur der Inspiration, es kann auch zu produktiven literarischen Abschweifungen führen, verändert das Erzähltempo und verleiht Texten ihren spezifischen Rhythmus. Im Seminar wollen wir uns, neben der theoretischen Beschäftigung mit dem Thema, in zahlreichen praktischen Übungen das »Schreiben mit den Füßen« erkunden. Daneben werden wir uns auf eine psycho-geografische Expedition ins Münchner Umland begeben und diese literarisch verarbeiten.SA 25.6. // 10-19 UhrTHEORIE I: Mit den Füßen schreiben. Einführung in die Geschichte des literarischen GehensPRAXIS I: Das Wandern ist ? ja, was? Gemeinsames Dichten zeitgenössischer Wanderlieder und -texte. Übungen zu Metrum und RhythmusMITTAGSPAUSEEXKURSION: Highway to Höllriegelskreuth. Wanderung an der Isar mit verschiedenen praktischen SchreibübungenPRAXIS II: Im Stillstand Marsch. Zum Einfluss des Gehtempos auf die TextproduktionPRAXIS III: Écriture promenadologique. Experimente in fußläufigem SchreibenSO 26.6. // 10-14 UhrTHEORIE II: Einführung in die Psychogeografie. Über das Gehen als Verseltsamungsstrategie und Quelle der InspirationPRAXIS IV: Der Weg des geringsten Widerstands. Wo kommen wir hin, wenn wir uns gehen lassen?ABSCHLUSSRUNDE: Vorstellung und Diskussion der ErgebnisseFLORIAN WERNER ist promovierter Literaturwissenschaftler und lebt als Schriftsteller in Berlin. Seine Werke wurden in viele Sprachen über-setzt und mehrfach ausgezeichnet. Buchveröffentlichungen zum Thema: »Der Weg des geringsten Widerstands. Ein Wanderbuch« (Nagel & Kimche 2018).DIE TERMINE:SA 25.6. // 10-19 UhrSO 26.6. // 10-14 UhrKOSTEN: Euro 300.-GRUPPENGRÖSSE: 15 Personen (ab 18 Jahren)Veranstalter: Stiftung Literaturhaus