Der Mensch, die selbsternannte Krone der Schöpfung, wird sich immer mehr bewusst, dass er nichts weiter ist als eine verkommene Affenart, die sich selbst domestiziert hat. Wer heutzutage Nachrichten konsumiert, konsumiert ohne jeglichen Filter die blanke Angst. Eine Pandemie wurde quasi über Nacht von einem Despoten im Alleingang abgelöst. Die Angst vor einem Virus ging nahtlos über in ein eifriges Aufrüsten und die Androhung einer atomaren Pulverisierung. Wenn man zwischen einem sinnlosen Krieg, dem erlösenden »Freedom Day« und drohenden »Hotspot Regelungen« changiert, gehen entweder alle Lampen aus oder die Nebelschein- werfer an. Deswegen ist die anstehende »Hirncabrio Tour« für das Ensemble die wohl komplexeste Veranstaltungsreihe ever. Aber die »Dichtis« haben da so eine Idee. Wie schafft man es zum einen hinzuschauen, was in der Welt vor sich geht, und zum anderen trotzdem auf einem Konzert völlig frei zu drehen? Wie kriegt man es hin, diesen Balanceakt zwischen äußeren Turbulenzen und innerem Gleichmut zu meistern? Ganz einfach. Durch Loslassen, Akzeptieren und helfen, wo man helfen kann. Die »Hirncabrio Tour« setzt auf profane Erhabenheit. Bei chronischem Neuronen-Rotz und Synapsen-Stau biegt man unangeschnallt im Hirncabrio nicht ins »Brain Wash«, sondern ins »Car Wash«. Topless. Rein ins Archaische, rein in die Extase, rein in den Festivalschlamm. Zurück zum Primatenstatus. Back to Kolbenfresser. Eine Pauschalreise, um für zwei Stunden wieder ein Mensch zu sein. Oder eben ein Affe. Bekanntlich können ja beide weinen, lachen, schreien, stampfen und lieben. Weniger denken, mehr fühlen. Und genau darum geht es.Die »Dichtis« zelebrieren den »Brain Dead Bounce«, der das Publikum in zwei Gehirnhälften spaltet, um es danach interaktiv tanzend wieder zu einem Superbrain zu vereinen. Ein original Hirn-Cabriolet wird inmitten des Publikums als B-Stage inszeniert, um direkt im Fahrtwind der Crowd einige Songs zu performen. Illuminierte Riesengehirne werden über der Bühne schweben und für die nötige Erleuchtung sorgen. »dicht & ergreifend« setzt auf der »Hirncabrio Tour« auf Inklusion statt Ausgrenzung und hofft, dass im Sommer 2022 alle zusammen ausflippen dürfen.
