An Pfingstmontag, den 6. Juni 2022, illustriert Bezirkskantor Markus Uhl im ersten Orgelkonzert des Jahres an der Jesuitenkirche einen Dialog zwischen zwei musikalischen Klangwelten. Dem barocken Repertoire von Johann Sebastian Bach werden Werke der französischen Orgelkunst des späten 19. Jahrhunderts gegenübergestellt. Neben César Franck, der in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag feiert, zählt Charles-Marie Widor als Begründer der ?französischen Orgelschule? zu den bedeutendsten Vertretern einer neuartigen Strömung im Bereich der Kirchenmusik. Die Choralbearbeitungen stehen dabei in direktem Rückbezug auf Bach, werden aber durch progressiv anmutende Praktiken in eine andere Klangsphäre getragen. Als zentrales Element heben sich ausgefeilte Improvisationstechniken hervor. Ein Bindeglied schafft Markus Uhl daher durch eigene Improvisationen, in deren Mittelpunkt eine Suite nach französischem Vorbild steht.