Eine frisch-feministische Überschreibung des Nibelungen-Narrativs, die den dunklen Grund der Nibelungentreue erforscht.Weswegen verliert die unbesiegbare Kriegerin Brunhild im Nibelungenlied in der zweiten Hochzeitsnacht all ihre Kraft? Was steckt hinter dem geheimen Bund von König Gunther, Siegfried und Hagen? Was ist die Leerstelle, was das eigentlich Ungesagte, in dieser seit über 1000 Jahren überlieferten Erzählung?Um diese Fragen stellen zu können, sampeln die LYRIDEN*18 die wichtigsten Texte und Erzählungen über die Brunhild-Figur, um sie in alten und neuen Sprachen und in den unterschiedlichsten Zeit-, und Stilebenen neu zu arrangieren. Dabei wird der Mythos der Brunhild mit sechs Schauspieler:innen und einem kleinen Live-Orchester auf der Bühne neu geschrieben – und die Figur der Brunhild als das rehabilitiert, was sie einst war: eine starke Frau und Kriegerin.—Die Lyriden*18 sind ein offenes Musiktheater-Ensemble, das im Jahr 2018 von Uta und Marcus Hertneck in Zusammenarbeit mit Olga Riazantceva-Schwarz gegründet wurde, um gemeinsam mit weiteren freien Künstler:innen interdisziplinäre Projekte wie Tanztheater-Performances, choreografierte Vokalkonzerte, experimentelle Kurzfilme und textbasierte Theaterstücke zu entwickeln. Schwerpunkt der Projekte sind Überschreibungen, die sich mit toxischen Narrativen des Theaterkanons und der Gegenwart auseinandersetzen, um diese dann in neuer Textur in das Grundrauschen der Narrative einzuspeisen.