Berührend-menschliches Porträteiner Familie zwischen Trennungund VerbundenheitMontagnachmittag, zwölf vor fünf in einem Supermarkt: Mutter, Ehefrauund Alkoholikerin Christine stirbt an einer plötzlichen Hirnblutung. Imselben Augenblick sterben auf der Welt auch 6.316 andere Menschen. Zurgleichen Zeit geht Christines Mann mit zwei Frauen gleichzeitig fremd,streitet Christines Tochter mit ihrem Ex-Freund über den Unterhalt für dengemeinsamen Sohn, hat Christines Sohn Angst, von seinem Freund verlassenzu werden und verliebt sich Christines andere Tochter in ihren One-Night-Stand. Das alles passiert parallel an fünf verschiedenen Orten, andenen jedes Familienmitglied mit den eigenen Dämonen zu kämpfen hatund doch ? trotz räumlicher Trennung ? wie durch ein unsichtbares Band mitden anderen verbunden ist.Der vielfach ausgezeichnete britische Dramatiker Simon Stephens (?Port?, ?Am Strandder weiten Welt?, ?Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone?u. a.) schafft in seinem 2019 uraufgeführten Stück etwas Seltenes im Gegenwartstheater:Er betrachtet die Menschheit und ihre Belastbarkeit angesichts der Widrigkeitendes Lebens mit Optimismus. ?Am Ende Licht? ist ein vielschichtiges Stück über die lebensbejahendeKraft der Familie und die Liebe, die Menschen auch über den Tod hinausverbindet.Inszenierung: Markus Löchner