Kleine Festivals – große Stimmung
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Die großen Festivals in Deutschland sind längst zu einem Selbstläufer geworden. Ob Rock am Ring oder Hurricane: Diese Veranstaltungen sind in der Regel schon Wochen, wenn nicht sogar Monate im Voraus ausverkauft. Viel Masse und mit Blick auf die auftretenden Bands auch viel Klasse. Natürlich auch viel Kasse, denn die Veranstalter verdienen mit ihren gro0en Festivals so richtig Geld. Aber da gibt es ja auch noch ein gewisses Kontrastprogramm: Viele kleine Festivals quer durch die Republik. Zwar fehlen bei ihnen die ganz großen Namen im Programm. Das heißt aber nicht, dass die Musik viel schlechter ist.

Fast schon ein Klassiker unter den kleinen Festivals ist die „Lott“, zwischen dem Flughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück und dem Mosel-Ort Enkirch gelegen. Schon seit 1977 – mit einer Unterbrechung von ein paar Jahren – gibt es dieses kleine Festival, das im Schnitt um die 5000 Zuhörer anlockt. Es ist in erster Linie ein Rock-Festival, wobei der Begriff Rock sehr weit gefasst ist, und es setzt vor allem aus Newcomer aus ganz Europa und aus den USA. In diesem Jahr (vom 2. bis 4. August) kommen vor allem Bands aus Frankreich zum Zuge, darunter auch „Corbeaux“ aus der Bretagne. Das Festival ist übrigens komplett ehrenamtlich organisiert. Entsprechend niedrig sind die Preise: das Festival-Ticket kostet 30 Euro inklusive Camping. Die Gewinne werden gemeinnützigen Organisationen gespendet.

Kleine Festivals gibt es quer durch die Republik

Hoch im Norden steigt das „Ackerfestival“ in Kummerfeld bei Pinneberg (am 20. und 21. September), das zwar auch in erster Linie auf Rock, aber auch auf Pop-Musik setzt. Auch hier sind die Preise sehr moderat. So kostet ein Zwei-Tages-Ticket im Vorverkauf nur 23 Euro. Inbegriffen sind darin auch Camping und ein Bus-Shuttle ab dem Bahnhof Pinneberg. Letztes Jahr trat hier noch „Frau Potz“ auf, in diesem Jahr sind es unter anderem „His Statue Falls“ und „Findus“. Das Festival, das es seit 2006 gibt, lockt jedes Jahr etwa 6000 Besucher an.

Kleine Festivals gibt es auch im Süden: vor allem auf Rock setzt das „Mini Rock Festival“ in Horb am Neckar, eine knappe Stunde südlich von Stuttgart am Rande des Schwarzwalds gelegen. Das Indi-Festival ist zwar noch ziemlich frisch auf dem Markt, es gibt es erst seit dem Jahr 2005, es hat sich aber schon eine große Fan-Gemeinde gesichert. Etwa 10.000 Besucher kommen jedes Jahr hierhin. Top-Acts in diesem Jahr sind unter anderem „Jenifer Rostock“ und „Prinz PI“. Die Tickets für die zweitägige Veranstaltung (2. und 3. August) kosten 46 Euro.

Ein weiteres Indi-Festival steigt am 20. Juli in der bayrischen Landes-Hauptstadt München: „Oben ohne“ nennt es sich. Es steigt seit 1998 und hat im Schnitt 6000 Besucher. Das Festival setzt in erster Linie auf Hip-Hop, Reggae und Ska. Top-Act ist in diesem Jahr auch hier „Prinz PI“. Und der Preis für die Tickets ist sehr moderat, denn er liegt bei nur drei Euro.

Noch günstiger ist das kleine Festival „Olgas Rock“ in Oberhausen, das am 9. und 10. August über die Bühne geht. Denn hier ist der Eintritt ganz umsonst. Auf der Bühne sind unter anderem „Captain Capa“ und „Masseneffekt“ zu sehen. In der Regel kommen etwa 10.000 Besucher zu diesem Festival inmitten des Ruhrpotts.

„Umsonst und draußen“ gibt es in Würzburg mit einem vollen Programm und das bei freiem Eintritt

Das „Umsonst und draußen-Festival“ in Würzburg findet vom 20. bis zum 23. Juni auf den Mainwiesen statt. Auf den vier Bühnen des Festivals tritt unter anderem „Boppin‘ B“ auf. Weitere Festivals steigen in diesem Sommer unter anderem im Saarland: Bei „Rocco del Schlacko“, das sich in den letzten Jahren zu einem echten Publikums-Renner entwickelt hat, treten in diesem Jahr (vom 8. bis zum 10. August) unter anderem „Blumentopf“ und „Deichkind“ auf. Die Tickets für das Festival, das ganz in der Nähe der Landes-Hauptstadt Saarbrücken über die Bühne geht, liegen bei 69 Euro für alle drei Tage – und das inklusive Übernachtung auf dem eigenen Campingplatz.